Podlog #200 2017-07-19

19. Juli 2017, die 200. Folge. Heute mit kurzen Anschlussnotizen zu den Fragen des sprechenden Denkens, Denkens und Praxis, dem Podlog, und einer winzigen Textstelle bei Marcus Steinweg (Aphorismus “Abstand” aus dem Buch: “Inkonsistenzen”). Ach und morgen muss ich die Fragen nachtragen, was es mit diesem Aphoristischen auf sich hat… ?

Quelle: Steinweg, Marcus. Inkonsistenzen. Erste Auflage. Fröhliche Wissenschaft 68. Berlin: Matthes & Seitz, 2015.
Vollständiges Transkript einblenden…

19. Juli 2017 die 200. Folge von Podlog.
Ich habe heute nur eine kleine Notiz und zwar weil ich mit diesen Fragen der letzten Tage nämlich im Hinblick auf.
Dieses sprechende denken und wie das jetzt weitergeht auch die Frage die ich mit Christina diskutiert hatte.
Inwiefern sprechen Selbstgespräche oder Gespräche in den inwiefern diese dieses Denken eigentlich.
Zum einen dorthin führt das nicht einfach nur als einen möglichen unter vielen anderen Modi des Denkens zu begreifen sondern.
Ernst zu nehmen das man dorthin gelangt und und sich dann die Frage zu stellen was das bedeutet dieses Denken im Gespräch.
Oder auch im Selbstgespräch.
Sohn mit diesen mit diesen Fragen die mich so beschäftigen immer mal wieder also nicht den ganzen Tag war ich bin auf mit Alltags.
Praktischen Ding jetzt den Umzug vorzubereiten und sofort beschäftigt aber immer wieder wenn ich mich damit beschäftigt mit diesen Fragen bin ich heute nicht so immens weit vorangekommen aber.
Wenn's um sprechendes denken geht und dann denke ich immer wieder auch an Marcus Steinweg den einen Berliner Philosophen den ich schon.
Ein paar mal gehört habe einmal vor allem in Berlin.
Beim Vortrag der Micha der mich begeistert hat.
Weil er einen Vortragsstil hat den der diesen also ich meine zumindest der diesen.
Diesen was ich vorüber es eben warum es auch geht in diesem Podcast bzw.
Eben genau was diese Frage das Gespräch Selbstgespräch dieses sprechenden Denkens an geht eigentlich ein Vortragsstil hat und pflegt und kann.
Der meines Erachtens genau in diese Richtung denkt und spricht er spricht immer frei.
Ohne Notizen und es ist ein Vortrag der sich immer wieder neu entwickelt sehr oft auch die.
Die einzelnen Teile Teile Argumente wenn er von einem zum anderen.
Begriff z.b. geht,
und diese Übergänge eben schon mehrfach erprobt hat auch in diesem sprechende denken dem ist nichts vorzuwerfen würde ich meinen also so diese Redundanzen oder Wiederholung die liegen dann in der Sache des Denkens,
möglicherweise aber es wird dennoch jedesmal neu gesprochen und jedes Mal neu in einer Form von dieser.
Also die wird hin es wird wirklich deutlich dass dieses aussprechen nicht einfach nur etwas etwas.
Etwas tun worauf man hätte auch verzichten können wollte man nur eben denken und nicht etwas jemanden mitteilen sondern.
Sonnen.
Für dieses Denken selbst ist ganz unabhängig ob dort Publikum anwesend wäre oder nicht nicht ganz unabhängig aber dennoch für dieses Denken ist das Sprechen nicht entbehrlich.
Man muss dieses Denken aussprechen und das meine ich was was mich an diesem an diesem Vorträgen fasziniert ich habe das ja auch schon notiert in einer der frühen Form Folgen.
Habe ich schon mal als ich mir dieses diese Bücher von Steinweg unter anderem gekauft habe.
Habe ich über die diese Bücher Beute kurz nachgedacht und auch was draus vorgelesen und heute ist mir ein weiterer kleiner.
Aphorismus aus einem der Bücher untergekommen über den ich auch noch mal nachdenken möchte weil.
Wenn er so diese Frage glaube ich nach der Praxis noch mal neu stellt wenngleich bei Steinweg oft dann in so einem kunsttheoretische Kunst begrifflichen Sinne versteht.
Von dem ich meine.
Na dazu kann ich gleich kommen ich muss erst den Text vorlesen der ist extrem kurz und der heißt Abstand.
Stand ein denken dass den Abstand denkt der es von sich wie von seinen Realitäten trennt auch das wäre ein Denken der Kunst.
Denken der Grenze des Denkens wie der Kunst.
Sms in einer Distanz die den Raum jeglicher Reflektion auf spannend zu der auch drauf Lektion gehört atemlos Überstürzung oder präziser Taumel.
Die das Denken an die Grenze seiner Gewissheiten führen.
Der Abstand der das Subjekt von sich trennt und selbst Koinzidenz zu verhindern ist der Atem Raum des Denkens.
Solange die unter denken die Erfahrung der Grenze des Denkens wie die Prüfung namenloser Evidenzen verstehen.
Ich denke die sind ganz kurzen Text von Steinweg den kann man in ganz unterschiedlicher Form lesen.
Ganz unterschiedliche Dinge achten und ganz unterschiedliche Dinge hier auch möglicherweise einfach kritisieren.
Aber zum einen ist mir wichtig dass es hier um Abstand geht und zwar Abstand zu sich selbst.
Bis der Zentrale das zentrale Thema dieses.
Dieses kurzen Textes und in diesem Abstand zu sich selbst den bezeichnet er als atemraum des Denkens.
Und dann ist da noch diese Idee dass ein denken dass den Abstand denkt der es von sich wie von seinen Realitäten trennt eindenken der Kunst wäre.
Und Mannschaften mag sein dass man das genauso formulieren kann.
Aber es ist mir eigentlich noch zu ungenau weil.
Was an der Kunst betrifft genau diesen Abstand ist alles was ein denken dieses Abstands ist seines eigenen Abstandes zu sich selbst wie zu sein Realitäten Andenken der Kunst.
Mein Verdacht also ich würde sagen dass es an der Stelle sollen würde es zu weit gehen diese Identifizierung.
Ich mag auch ein Denken der Kunst sein oder ein Ding in der Kunst kann auch ein denken dieses Abstand sein.
Wie aber auch eben einen denken dieses Abstands geben kann das nicht deswegen denken der Kunst ist und möglicherweise sogar wobei das wär vielleicht noch überhaupt erst zu zeigen.
Oder ich wusste nicht genau was es sein soll möglicherweise sogar Kunst die nicht diesen Abstand denkt.
Also wenn man so einen rein wirtschaftlichen also Kunstmarkt,
Kunstbegriff weil dann ist es offensichtlich dass es das gibt aber wenn man so ein bisschen anspruchsvoller formulieren möchte oder denken möchte dann würde ich sagen ist das erstmal schwierig zu zeigen aber.
Selbst wenn man das jetzt nicht mit Kunst identifiziert dann fragt man sich doch,
an der Stelle oder ich frage mich was meint das denn dass es ein Denken der Kunst ist oder inwiefern ist ein denken dieses Abstands des Denkens zu sich selbst wie zu sein Realitäten,
Andenken der Kunst was was genau heißt das,
was in der Kunst wird damit eigentlich angesprochen oder ist angesprochen.
Mein Verdacht ist unter anderem dass es sich dabei genau um diesen Punkt der Praxis handelt.
Es geht um diese Praxis.
Die in der Kunst Gegenstand.
Oder Performance oder Objekt oder Bild oder was immer.
Wie auch immer also was auch immer als Mittel gewähltes wird.
Ist in diesem denken das den Abstand denkt zu sich selbst wie zu sein Realitäten ein das meint diesen praktischen Aspekt diese.
Versand dieses in dem Fall in meinem Fall oder in dem was mich interessiert.
Diesen Aspekt des Aussprechen des Gesprächs und nicht nur das Aussprechen ich vor sich hin sinnlos niemand hört zu sondern erst in dem Gespräch und das mag ein Selbstgespräch sein heißt,
kommt dann schon auf dieses zuhören an.
In einem weiteren Sinne möglicherweise aber das ist so wie kristina ist in ihrem Kommentar beschrieben hat.
Erst in diesem in diesem Gespräch kann sein in.
Den Äußerungen in diesen Meinungen eigentlich das gemeinsame Ware und das mag möglicherweise sogar in Selbstgesprächen auftauchen.
Das was man wählt nennt dann auftaucht.
Es geht aber um es geht aber nicht ohne diesen praktischen veräussern.
Ja es geht nicht um dieses ohne dieses.
Dieses sprechen dieses aussprechen in dem Fall wenn es um sprechendes denken geht und das und das finde ich an diesem kurzen text was mich daran interessiert hat.
Das ist das was er als diesen Abstand.
Bezeichnet unter anderem neben den Abstand des selbst zu sich selbst das ist kein keine Koinzidenzen.
Zustandekommen dass das nicht.
Alles in diesem selbst kollabiert und in diesem in diesem Abstand entsteht der atemraum fürs Denken.
Mama sich überlegen da entsteht überhaupt erst die Notwendigkeit des Denkens.
Aber auch selbstverständlich überhaupt erst die Möglichkeit also gibt es diesen Abstand nicht dann.
Dann würde man beispielsweise sich vermutlich mit seinen wahrnehmen identifizieren es gäbe überhaupt keinen es wenn eine Stunde nicht in Frage ist Stunde wieder zu sich selbst noch zu etwas anderem irgend etwas infrage.
Somit gießen Abstand der war.
Erfolgt die so entsteht die Möglichkeit zu denken.
Und konnten also nicht konsequent aber aber zugleich fordert das praktisch schon.
Diesen Abstand auch im Denken noch mal zu realisieren den also mit zu vollziehen.
Und das heißt möglicherweise eben genau dieses nämlich ein Denken im Gespräch einen sprechendes denken.
Dass man sagen man kann diesen man kann diesen Abstand.
Den Atem Raum des Denkens diesen Abstand nicht sagen vernichten oder nur auf Kosten des Denkens selbst.
Man kann ihn sozusagen also nur vernichten man kann ihn nicht auflösen man kann ihn nicht.
Denken in der Form auflösen dass man das sein dass dass das Denken überlebt die Auflösung dieses Abstands überlebt.
Wobei Leben natürlich eine Metapher und nicht so besonders Papa.
Man kann diesen Abstand also nicht auflösen.
Dann ist die Frage wie man damit umgeht und mein Verdacht ist dass das man das so sagen dass denken diesen Abstand selbst eigentlich ernstzunehmen hätte.
Und sich und sie fragt und das möglicherweise eben heute noch mal anders technisch vermittelt Fragen kann inwiefern das auf eine andere Praxis schließt schließen lässt.
Und das ist etwas was vermutlich dazu einer der Gründe war warum.
Theorie wie Philipp Felsch beschrieben hat in die Kunst ausgewandert ist.
Warum ist sich also tatsächlich solche praktischen Zusammenhänge dass dieser Veräußerungen besucht hat in den vergangenen Jahren.
Und warum ist heute möglicherweise gerade in solchen technisch vermittelten Möglichkeiten noch mal andere Formen findet wenn sich also wenn ich das nicht über scheppach.
Aber auch in dem Kommentar von Christian Klar also an die an die Hoffnung an dieses Buch.
Eines systematischen,
monographische merkst das dann irgendwie versucht die Dinge, irgendwie konsistent aufzeigen zu können und in sich stimmig und Begriffe noch mal deduzieren,
beschreiben definierend irgendwas möglichst immer so in dieser Form.
Das Denken festzuhalten dass das praktisch.
Das ist praktisch überholt sein könnte weil ich weiß nicht nicht gänzlich aber.
So es gibt natürlich dann auch für Berechtigung aber gut war auf jeden Fall in diesem Abstand.
Denken der zugleich der Abstand ist der das Denken überhaupt erst ermöglicht und.
Und seine Frau ist ja zum ist diese Abstand selbst kann im Denken.
Vermutlich nur in dieser Form nämlich praktisch ernst genommen werden.
Was immer das heißen mag gern also auch da habe ich ich habe ja noch ich habe ja.
Kaum Vorstellungen davon was das konkret heißt und konkret heißt in dem Fall praktisch also ich mache meinen Papa Papa und ich und ich,
bin genau von solchen Gesprächen fasziniert wenn man.
Wenn man zusammen sitzen gemeinsam denkt und man hat den Eindruck in diesen Gesprächen selbst tauchen Dinge auf oder eben wenn Marcus Steinweg Vortrag hält oder wenn so hören so etwas beobachtet wenn dann tatsächlich in dem sprechen das Denken,
aufscheint als eben ein sprechendes denken.
Wenn das ist nämlich dann nicht der Illusion hingeben dass man über diese sprechende denken spricht und dann dafür versucht formale Figuren oder so festzustellen ja ein sprechendes denken das zeichnet sich durch dieses und jenes aus.
Man muss dann auf die Praxis schauen also was das genau heißt wie konkret heißt in dem Fall dann.
Das zu beobachten heißt das zu tun.
Und ist möglicherweise weiß ich nicht genau als erstes.
Ja zum Glück.
Was auch die Konsequenzen auch immer sein mögen.
Auf jeden Fall weiß ich dass ich es nicht anders machen könnte als mit so einem Podcast ich also könnte das zumindest nicht anders da oben und darüber wo ich worüber ich nachdenke in dem Fall ich wüsste nicht wie ich das schreiben soll ich könnte das nicht schreiben.
Also nicht so und ich merke auch dass ich in den letzten Monaten,
praktisch nichts aufgeschrieben habe in meine Notiz Heft das auch bedauerlich aber hat auch andere Gründe aber trotzdem.
Und das müsste eigentlich auch wieder.
Hand in Hand gehen können auch da würde ich sagen diese Praxis nicht festgelegt auf nur dieses sprechen und es gibt auch andere Formen der Notation die helfen können.
Und auch Kristinas momentan ist ja vorgesehen also auch in Text in geschriebenen Text kann,
Welt auf scheinen weil es sich an Gespräche binden kann ansprechen an diese Praxis und auch schreiben kann Praxis sein.
Man kann es auch genauso nutzen verstehen weitermachen damit.
So oder so aber würde ich sagen geht es möglicherweise in einem Selbstgespräch Podcast du um genau diesen.
Disney nur ganz schwer.
Zu passenden eigentlich auf jeden Fall nicht festzuhalten dann sondern nur praktisch zu.
Sprechen den Abstand der.
Zugleich wenn er entsteht die Möglichkeit für eben einen sprechendes denken oder dieses Denken worum es dann gehen könnte wäre wäre ich mich auch im Kreis.
Na ja für den Fall das lasse ich aber trotzdem dabei.
Meine 210 und Dietz in Mayen.
So und in diesem Sinne euch sagen bis morgen.

5 thoughts on “Podlog #200 2017-07-19”

  1. Danke für deine Gedanken.

    Würdest du an dieser Stelle von Kritik sprechen?

    Und könnte diese Form der Kritik auch eine Möglichkeit bieten, sich aus der Distanz zu sich selbst zu einer Distanz zu der Welt zu erweitern und so eine gewisse Handlungsfähigkeit für die Kunst zu erlangen?

    1. ja, das denke ich, kann man so schreiben. Mit dem Begriff der Kritik ist natürlich einiger Ballast eingekauft, aber den wäre ich sowieso noch immer bereit zu verteidigen. Die räumliche Metapher des Abstands hat den Vorteil (oh, das fällt mir gerade erst auf!), dass sie nicht einfach in der Zeit aufgelöst werden kann. Das Denken kann sich im Vollzug also nicht einfach daraus befreien. Dieser Abstand übersetzt sich im Denken vielleicht in Zeit, also Praxis, aber führt so eben nicht zur Auflösung des Abstands; und das macht diese Metapher vielleicht so brauchbar…

  2. Lieber Moritz!

    Bisher hast Du dein Verständnis von Kunst wohl eher gut versteckt, als dass eine Aussage über Kunst von Dir in dem Beitrag fundiert erscheinen könnte.

    Du hast wohl ein gutes Gespür für Formulierungen, soweit es sich um Theorie handelt und schätzt Philosophen für die Kunst zentral waren (Benjamin, Adorno) aber Dichtung, Theater, Malerei, Architektur, Plastik …. war Dir nie Anlass darüber laut nachzudenken, Musik ganz am Rande.

    Wenn im Zusammenhang mit Denken von Kunst gesprochen wird, denke ich an Hegels Begriff der Kunstreligion, den er geschichtlich an dem Ort ansetzt wo die Art der Darstellung gegenüber dem Dargestellten Wirkmächtig wird und Inhaltlich bestimmend ist.

    Abstand zur Sache und, Denken als Kunst, ist – modern gesprochen – Äquilibristik im Umgang mit dem Medium.

    In deinen Aussagen stand da die Technik, was viel zu eng gegriffen ist.

    Du gestaltest deinen Podlog ja eigentlich immer noch wie ein NATURALIST der glaubt, dass wenn er denkt und spricht und dies aufzeichnet, würde er irgendwie seine Gedanken im dem Kastl wie ein Vogelfoacher eingefangen haben, und er bräuchte es dann nur noch zu speicher und hochzuladen, im nächsten Schritt der Technik würde es ihm und der Welt dann aufgeschrieben und nach Themen, Motiven und gegliedert vorliegen.

    Kunst, als Form Abstand herzustellen würde da ganz anders vorgehen.

    Sie würde feststellen, es gibt die technische Möglichkeit in einem Podlog Selbstgespräche zu führen, ja gut, dann erfinde ich Selbstgespräche in denen alles vorkommen soll, was so ein Selbstgespräch zu bieten hat und spreche diese so, dass jeder glaubt, da spricht einer für sich, mit allem zögern, zweifeln, rumsuchend, nicht weiterwissend…. Ich würde alle dramaturgischen Mittel einsetzen die es gibt und übertreiben wo es zu übertreiben gilt“…….

    Z.B. würde ich, wenn es um Wissenschaft geht, immer etwas pathetisch werden! Man soll mir ja glauben, dass ich meinen Dienstgebern gut diene.

    Wenn ich etwas ganz unmöglich finde, würde ich immer wiederholen: „Ich versteh das nicht!“

    In einem Beitrag über einen Soziologieprofessor der die Linke beschimpft, würde ich ihm Un-Wissenschaftlichkeit vorwerfen und ihm nicht politische Motive unterstellen.

    Ich würde aber auch persönliche Peinlichkeiten gut verteilt, aber nur in Andeutungen einbauen. Ich würde nicht alles so protestantisch sauber halten und schon ein paar Sünden, Beleidigungen, kleiner Wutausbrüche einbauen.

    Dabei würde ich auch nicht vergessen die nötige Langweile, Melancholie und Coolness zu verbreiten – macht sich immer gut.
    Viele Ungeschicklichkeiten, Missverständnisse mit der Nachbarin oder der Verkäuferin, Zufallsbegegnungen und viel mehr würden mir einfallen um den Voyeurismus der Zuhörer so zu bedienen.

    Ich würde auch haarsträubende, völlig unlogische und verwirrende Thesen einfach so, vor dem zu Bett gehen in das Mikrophon hauchen, an allem zweifeln und verzweifeln und trotzdem wirklichen Optimismus verbreiten, was heute gut möglich und notwendig wäre.

    Aber von allem nur so viel, dass der Zuhörer sich immer der Illusion hingeben kann – von der er natürlich auch weiß, dass alles nicht stimmt, dieses Wissen angelogen zu werden und es sich leisten können daran zu glauben ist ja geradezu der Genuss – an einem ganz authentischen Selbstgespräch teilnehmen zu dürfen, wo ein junger Mann wahrhaft bemüht ist denkend die Welt zu ergreifen!

    Als Autor würde ich dann auch immer wieder selbst verführt sein zu glauben, dass ich das auch wirklich sei.

    Autentizität ist ja heute Gold wert, dazu gehört aber schon mehr als nur der Glaube man wäre ja autentisch sein nur weil man so ehrlich ist.

    Kunst hat den Abstand der durchtriebenen Lüge und arbeitet mit allen nur denkbaren Mitteln um die Illusion zu nähren man wäre wirklich dabei!

    Grüße aus
    en Bergen, die auch
    nur ein Bühnenbild sind

    1. Lieber Günter,

      das ist richtig, dass ich weder Kunst mache, noch Kunst mein erster Gegenstand ist. Was du ein Gespür für Formulierungen nennst, mag vor allem auch eines dafür sein, dass es nicht einfach gleichzusetzen ist. Grenzgänge zwischen Kunst und Philosophie, Kunst und Theorie, Kunst und Wissenschaft, wie immer man es nennt und worum es gerade geht, finde ich faszinierend – und doch: mich stören immer wieder zu einfache Verwechslungen des einen mit dem anderen, für die mir vielleicht manchmal die Worte fehlen, aber für die ich mindestens ein Gespür habe.

      Zum Theoretischen:
      Deine Beschreibung des Abstands als Balanceakt teile ich nicht. Was macht es für einen Sinn, von einem Balanceakt zu sprechen, wenn der Abstand schon ganz praktisch nicht überwunden werden kann? Das “Gleiche” im Gleichgewicht steht darüber hinaus für eine Art Wohlgeordnetheit, die möglicherweise sich noch in bestimmten Begriffen von Ästhetik in der Kunst findet, aber die ich zumindest erkenntnistheoretisch für unbrauchbar halte. Das Denken ist kein Hochseilakt, es verkommt sonst zu blossem Müssiggang oder vollkommener Beliebigkeit. Wem oder was ist es denn dann gegenüber verantwortlich?

      Ich vermute, dass ich dich mit dieser Beschreibung missverstanden habe, aber davon unabhängig ist mir nur wichtig aufzuzeigen, welches Problem ich mit einer Gleichgewichtsidee habe, oder mit einem “Flow” oder was immer heutige Bewegungs/Stillstands-Metaphern für dieses Denken sein mögen.

      Deine Beschreibung des Podlogs als Kunst finde ich sehr gelungen – vor allem natürlich, weil völlig falsch. Aber sehr gewitzt. Ein bisschen in Worten, was du sonst zeichnest. Ich möchte, weil es sich dabei eben in meinem Verständnis um Kunst handelt, auch nicht viel mehr sagen ausser dieses:

      Mit einer solchen Darstellung des sprechenden Denkens als berechnendes Schauspiel, vor und für ein Publikum (welches man auch selbst sein könnte), zum Zwecke des Selbstbetrugs, der Illusion, fast schon magisch, mit der Beschreibung dieses Denkens als einer Reihe wohlplatzierter Figuren, Tricks, Methoden, Techniken, wirst du dem, was du an der Systemtheorie so kritisierst und um Worte ringst, zu ähnlich. Es mutet formalistisch, figürlich, technisch an. Die Veranstaltung ist frei von Widersprüchen, denn sie ist in der Absicht integriert; sie ist determiniert, wie sie berechnend ist. Und sie ist in genau diesem Sinne tatsächlich ein artistischer Umgang mit einem Gleichgewichtsproblem: Täuschung(sabsicht) – Illusion – Erkenntnis, die Illusion als perfektes Gleichgewicht, Täuschungsabsicht und Erkenntnis auf Abstand haltend; die Illusion als integrierendes telos, die Spannung zwischen Absicht und Ziel als movens der Darbietung.

      Ich will gar nicht sagen, dass dies nicht vorkommt, dass es nicht bisweilen solche Formen annimmt, aber diese Hörart des Podlog ist deine. Das ist das Gespräch in dem du verstrickt bist, die Gleichgewichtsvorstellung zu überwinden und an ihr sich zu reiben ist dein Unternehmen, hier wie an Luhmann, dessen formalistische Gleichmacherei du in ebenso gleichmachender grosser Geste zu verwerfen suchst, ohne die Balance zwischen Kritik und Gegenstand zu verlieren.

      Mir geht es hier, glaube ich, um etwas anderes. Ich bin diesem sprechenden Denken sprechend und hörend auf der Spur, und wenn ich mich manchmal verliere, dann findet es sich oft genug selbst. Die Aufzeichnungen sind vielleicht etwas wie die GPS tracks meiner Bewegungen und zugleich das Gelände, das es erst zu kartographieren gilt. Ich weiss nicht, wohin es mich führt und ich verstehe das meiste wirklich einfach nicht; aber die Aufrichtigkeit zu behaupten ist bekanntlich zwecklos. Und ich erfahre Technologie nicht als Naturalist, das ist wirklich absurd, sondern in der Praxis des Denkens als Vermittlung, ganz konkret, in jedem Satz, den ich spreche; in den Folgen, die man hochlädt und deren Wege man beobachten kann; in den Routinen, zum Erstellen der einzelnen Episoden; in Kommentarfunktion, Serverausfall, Downloadstatistik, leerer Laptopbatterie unterwegs, Abgeschnittenheit vom Internet, verrauschte Aufnahmen, überhaupt die technischen Unterschiede von Gehör und Mikrofon/Interface/Kopfhörer Vermittlung, usw, usf. Die Technologie, die du da kurz als “Kastl” beschreibst, ist schon ein wenig mehr und es geht mir nie um die Technologie um der Technologie willen. Es geht um die Vermittlung; das mag missverständlich sein, wenn ich es dann gelegentlich einfach nur ‘nenne’, statt auszuführen, dafür erst Worte zu finden, usf., aber mir scheint dieses Schwanken zwischen Worte Nennen und Worte Erfinden eine produktive Spannung, zwischen der der Gegenstand immer wieder auftaucht. (Schwanken übrigens nicht als Gleichgewicht, eher im Gegenteil… )

      Soweit vielleicht.
      Herzliche Grüsse (noch) aus dem Flachland

  3. Danke für die ausführliche Antwort,
    Ja der Balanceakt des letzten Menschen in Zarathustra – eine wunderschöne Stelle bei Niezsche….!?
    nur die Darstellung können wir nicht unterschätzen – viel was einmal einfach erfunden (gelogen) war, einfach so hingesetzt war, erweist sich später als logisch zwingend so gedacht, wahrhaftig …..
    DA WÄRE NOCH VIEL ZU SAGEN…

Leave a Reply to Guenter LierschofCancel reply