Nachdem ich 2015 mit dem aktiven Podcasten begonnen und 2016 dann den vierten Podcast gestartet habe, wurde es mir etwas viel. Und da dachte ich: jetzt mal ein bisschen langsamer. Sofort der nächste Gedanke war aber: ach Quatsch! jetzt erst recht! Unter daily podcast kann man gar nicht sagen, man hätte schon gepodcastet…
Und just in diesem Moment näherte sich das Jahresende und damit die verbreitete Tradition, Vorsätze für das nächste Jahr zu fassen. Kurzerhand also entschieden: 2017 – das Podcast-Jahr – muss ein täglicher Podcast her.
Was mich dabei interessiert ist, dass man das Medium noch einmal von einer anderen Seite kennenlernen kann. Meine bisherigen Podcastformate waren entweder lose Laberpodcasts, mehr oder weniger zum Thema des Medienwechsels (1968kritik und noradioshow) oder ein Interview/Gesprächspodcast (twitterradio). Oft genug hatte ich aber den Eindruck, dass einige Dinge nirgends ein Format finden. Nicht immer möchte man auf ein Gesprächstermin mit anderen warten, um mal etwas zu sagen oder etwas zu hören. Warum nicht einfach auch mal Selbstgespräche aufnehmen, die man sowieso führt?
Ich bin derzeit mit meinem Promotionsprojekt zu Medientheorie, zum Medienwandel, zu erkenntnistheoretischen Fragestellungen soziologischer Theorie, usw. beschäftigt. Daneben, darin vermengt und nicht davon zu trennen interessiere ich mich für viele Bücher, Ideen, Texte usw. In meiner Arbeit geht es mir aber fast täglich so, dass ich erst dann einen produktiven Tag hatte, wenn ich etwas aufschreiben konnte oder jemandem einen Gedanken formulieren musste; etwas ‘nur’ zu lesen macht mir oft zu wenig Unterschiede für meine eigene Arbeit. Das Gelesene verflüchtigt sich in nächster Sekunde (wie wir von Pierre Bayard wissen). Und genau hierzu möchte ich diesen Podcast betreiben. Ich werde aus meinem Leben erzählen, von selbstauferlegten Aufgaben (wie tägliches Podcasten), von den Qualen und Freuden einer geisteswissenschaftlichen Dissertation, von gelesenen und ungelesenen Texten, von Freunden, Bekannten und Fremden, Beobachtungen unterwegs oder nirgendwo besonderes… “Einfach dies – das, verschiedene Dinge”. Die Folgen werden zwischen sehr kurz und möglicherweise sehr lang werden, zum jetzigen Zeitpunkt habe ich noch keine Idee dazu. Man kann nichts erwarten, aber darauf kann man sich verlassen… oder auch nicht. Wie gesagt.
Ich beginne nun also ein Podcast Logbuch und zwinge mich so, täglich etwas zu sagen. Mir, euch, die ihr zuhört, meiner Arbeit, meinen Texten, oder niemandem besonderen. Ich möchte sehen, was es (mit sich) bringt. Was sind die Medieneffekte dieses täglichen Podcastens? Worüber sprechen? Wie aufbereiten? Wie den Rhythmus rausbekommen? Und wie damit fertig werden, dass man manche Dinge sagen möchte, aber aus unterschiedlichen Gründen nicht sagen kann, andere Dinge dafür zwar sagen kann, aber nicht möchte? Und was passiert eigentlich mit meinen Texten, meiner Arbeit, meinen Gedanken, wenn ich mich über dieses Medium so selbst beobachte, indem ich mich der Beobachtung aussetze?
Gut, das sind nur ein paar Gedanken dazu. Daneben gibt es noch viele weitere (auch z.B. zur Technik, zu Arbeitsprozessen, usw), über die spreche ich dann einfach lieber im Podcast. Überhaupt: der Podcast soll schon auch eine Möglichkeit für mich sein, mir über dieses Medium, für das ich mich so unendlich begeistern kann, Gedanken zu machen. Ich freue mich, wenn ihr mir Kommentare hinterlasst oder anders Kontakt aufnehmt. Wenn nicht, auch kein Ding; ich mach das schon einfach so, mit offenen Gründen, und nicht ganz klarer Motivationslage.
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