Podlog #122 2017-05-02

2. Mai 2017, die 122. Folge. Ich habe mich heute krankschreiben lassen müssen; oder eigentlich nicht müssen, ja fast schon aus Versehen krankschreiben lassen. Und eine solche Krankschreibung bringt einiges ideologiekritisches Potenzial mit sich, wie sich herausgestellen sollte…

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2. Mai 2017 die 122 Folge von Podlog.
Ich habe gerade eine längere Aufnahme verworfen.
Ich möchte das Thema noch mal anfangen und zwar heute hatte ich.
Nicht das erste Mal seitdem ich ja 2015 an der Universität in Witten angefangen habe mich krankschreiben lassen müssen.
Das heißt genau genommen hätte ich mich nicht krankschreiben lassen müssen weil ich diese Woche nicht nach Witten Faber.
Auch für Home Office.
Weil ich heute beim Arzt gefragt ob ich eine Krankschreibung bräuchte sie die Ärztin sagte zu mir ich brauchen vermutlich eine Krankschreibung.
Mit einem Blick auf,
mutig meine Karteikarte wo drinsteht Angestellter an der Universität habe ich einfach direkt mal sofort einfach irgendwie so fast Reflex hatte ich ja gesagt ich war die Frage nicht gewohnt ich war eigentlich nicht drauf vorbereitet,
habe ich ja gesagt habe ich eine Krankschreibung bekommen.
Und dann und dann haben mit der Krankschreibung in der Hand bin ich raus und habe mich gefragt was ich denn mit der jetzt mach.
Gut einen eine aus ein Exemplar schickt man dem Arbeitgeber eines der Krankenkasse und eines Welpen.
Bis ich um sich die Frage zu stellen.
Z.b. ich mir heute die Frage zu stellen was das denn eigentlich für eine komische Situation ist.
Bei was.
Hat sich mir als Frage heute aufgehört wohin als ich diese Krankschreibung in der Hand hatte.
Mein Verdacht war und meine Beobachtung ist dass die Krankschreibung plötzlich.
Meinem Arbeitsalltag einen normalen Anstrich verliehen hat.
Der da irgendwie nicht so ganz.
Passen wollte oder gar kein Anstrich eigentlich sondern letztlich.
Einfach wie so eine Art Papier gewordene Behauptung war in meiner Hand dass ich ein ganz normalen Beruf habe.
Dass ich einen ganz normalen.
Arbeitsvertrag unterschrieben hat ein ganz normales Arbeitsverhältnis eingegangen bin und dass ich ganz normal jeden Tag meine Arbeit verrichte meinem Arbeitgeber.
Darin verpflichtet dass ich sie ordnungsgemäß und nach meinem Besten können möglichst Zufriedenstellung aller Beteiligter aus Tür.
Aber so normal ist dieser Alltag meine Arbeit nicht.
Mein Beruf sieht vor dass ich,
nur befristet eingestellt werden kann zumindest solange ich noch nicht probiert bin und auch danach ist die Wahrscheinlichkeit eine unbefristete Stelle als Postdoc zu bekommen erstmal eher gering.
Man kann sich auf Projekt Stellen bewerben oder wenn man kann sich eine eigene Projektstelle einwerben oder man kann beginnen sich auf Juniorprofessuren zu bewerben aber auch dann in solchen Situationen sind das befristete Stellen die.
Denn deren Ausführung evaluiert wird und das dann möglicherweise oder erst mit der Berufung auf ein Lehrstuhl oder.
Mit der.
Mit der erfolgreichen Bewerbung auf eine der extrem selten gewordenen entfristen akademische stellen oder überhaupt irgendwelchen vollen Postdoc Stellen ist man,
in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis aus dem man so leicht nicht mehr entlassen werden kann an Universitäten.
Das passiert ein wenn man Glück hat dann vielleicht mit Ende 30,
Anfang 40 Anfang Mitte 40 spätestens bis 52 sollte man dann irgendwo was gefunden haben weil sonst kann man auch nicht mehr berufen werden oder zumindest nicht mehr Leistung,
bis dahin.
Wollte man ja vielleicht sowieso mal geschafft haben oder sich irgendwas anderes überlegt haben zum Leben berechnet Danis Bistro aufmachen oder was irgendwas vernünftiges.
Mein Arbeitsalltag sieht das überhaupt nicht vor dass ich mich krank schreibe ich kann überhaupt auch noch nie auf die Idee ich wurde heute völlig überrumpelt von der Frage ob ich doch vermutlich eine Krankschreibung bräuchte und dann habe ich halt einfach aus Versehen ja gesagt.
Ich bin nach Hause und ich habe natürlich nicht.
Gedacht aber jetzt bin ich krank geschrieben ich mache natürlich jetzt nichts ich Kuriere mich jetzt aus ich lege mich ins Bett ich ruhe mich aus ich werde gesund ich koche ein Tee und mach mir was zu essen und dann möglicherweise schlafe ich und dann mache ich.
Nicht.
Und es ist am nächsten Tag noch immer Zeit zu schauen ob es mir besser geht und dann kann ich einmal noch weitermachen.
Oder bin ich noch krankgeschrieben für die ganze Woche und dann ist es trotzdem so.
Dass ich heim gehe und als erstes mir so ein bisschen irritiert von dieser Krankschreibung.
Niedlich auf den Tisch und frag mich so und was arbeite ich jetzt wie lege ich für heute los was mache ich jetzt.
Wünschte ich mir zwei drei Texte zusammen und beginnt zu lesen mach ein paar Notizen aber so vor mich hin.
Und immer mal wieder habe ich heute dann den Tag über an diese Krankschreibung gedacht und wie seltsam eigentlich.
SO tut als wär meine Arbeit einfach eine ganz normale.
Schon die Idee ich könnte einfach krankgeschrieben jetzt mich ausruhen nichts tun so.
Jemand der.
In einem anderen Job angestellt ist und dann auf Grund der Krankschreibung z.b. nicht ins Büro oder nicht.
Eben zur Arbeit geht nicht irgendwo erscheinen muss irgendwo im Betrieb.
Mit derselben Rechtfertigung habe ich mich.
Dann kurz gefragt also wollte ich jetzt wirklich so etwas tun weh krank sein nicht arbeiten,
der Gedanke ist ungefähr so plausibel wie zu sagen ich habe auch nur eine halbe Stelle ich könnte Montag Dienstag und den halben Mittwoch arbeiten und halben Mittwoch Donnerstag Freitag frei haben nichts tun Samstag Sonntag auch nichts tun und dann möglicherweise einfach.
Eigentlich eine absurde Vorstellung plötzlich habe ich einen normalen Arbeitsalltag einen ganz normalen Beruf und alles weil ich mich halt.
Ich mich heute einfach aus Versehen habe krankschreiben lassen und das ist schon eine verrückte.
Verrücktes Ereignis wenn man sich überlegt plötzlich mit einem Mal ist so eine Krankschreibung wie so eine eine Art,
Ideologiekritik sie weist darauf hin dass.
Vivi nackt dieser Kaiser eigentlich ist in dem man seinen Berufsalltag versucht Alltag zu nennen und das eigentlich immer wieder erstaunlich erfolgreich also.
Ich habe es ja verständlich kein großes Interesse an Urlaub irgendwie.
Wochenlang irgendwo hinzufahren nicht das zu tun was ich jeden Tag machen dann ich habe Freude an meiner Arbeit und das natürlich gut aber ich unterscheide ganz.
Ganz ungern eigentlich nur zwischen Freizeit und Arbeitszeit,
nimm keine Rücksicht drauf dass ich nur eine halbe Stelle bezahlt und eine volle oder mehr arbeite dass ich selbstverständlich den Samstag mich freue dass ich Samstags auch arbeiten kann,
dass ich am Sonntag manchmal,
ganz entspannt die Texte lesen zu den ich die ganze Woche nicht gekommen bin weil ich weiß ich kann gar nichts anderes machen ich kann gar keine,
Erledigung des Alltags oder so gerade machen weil die Läden haben zu oder sonst will auch niemand was von mir und das weite ich kann das so am Sonntag mal so richtig entspannt arbeiten.
Wie selbstverständlich.
Und auch wie selbstverständlich ist dass ich den ganzen Tag halten nicht ignoriere das meine Stelle endet und zwar gar nicht so lange hin mehr dass ich.
Wie selbstverständlich akzeptiere dass es befristete Stellen sind dass ich ganz selbstverständlich akzeptiere das.
Über 30.
Ich habe keine Chance habe am Ende des Monats mir irgendwas zurückzulegen weil das Geld gerade so reicht für das was man eben braucht zum Leben und vielleicht ein Buch oder zwei.
Brauche nur weil ich halt sonst nichts mache.
Dass ich auch gar nicht auf die Idee kommen müsste zu fragen ob ich eine Gehaltserhöhung bekommt weil ich jetzt schon 6 Jahre bald an der Universität arbeite und nicht mehr zu dir sondern dort,
arbeite und Lehre und uns fort und.
6 Jahren könnte man sich das ja mal überlegen dass man vielleicht eine aber nein 6 Jahre ist,
gerade z.b. die Grenze bei der ich,
mein für meine Arbeit verliere weil ich weil ich in das wissenschaftszeitvertragsgesetz Falle und sehr verständlich müsste ich die nicht verlieren sondern die Uni müsste meine Stelle nur in Fristen und weiß ich das natürlich nicht möchte,
weil warum sollte sie auch es kommen ja genügend nach.
Endet meine Stelle und dann kommt so eine Krankschreibung daher und tut so als hätte ich einfach ein.
Ganz normalen Job in dem man am besten.
9 Stunden am Tag oder 8.
9 Stunden mit Mittagspause vielleicht verrichtet.
Stadt von morgens bis eben man ins Bett geht und dass ich so ein Teil wie es ihm funktioniert weil es zu einer Arbeit ist die z.b.
Empfindliches für Störung und man kann ich einfach.
Unterbrochen von einem Anruf oder von einer E-Mail oder einer ganz eiligen Anfrage,
sofort wieder weiterarbeiten kann dann dem wo man gerade aufgehört hat sondern es wirft ein manchmal raus und dann braucht man wieder eine Zeit um wieder reinzukommen und,
weil man dann den Eindruck hatte.
Jetzt habe ich ein einhalb Stunden bin ich gescheitert daran wieder reinzukommen dann hänge ich eben diese einen halbstunden hinten dran und dann arbeite ich heute,
Abend halt einfach länger und dann gehe ich halt erst um 10 Uhr vom Schreibtisch oder um 11 Uhr und habe jetzt um 21:17 Uhr heute immer noch nichts zu Abend gegessen weil,
es hat sich einfach auch noch nicht ergeben und alles mit so einer kleinen Krankschreibung die.
So tut als wäre es einen ganz normalen Arbeitsrhythmus.
Es ist glaube ich vielleicht einfach gar nicht vorgesehen dass ich mich krankschreiben lasse am besten vermeidet man doch solche Situationen in denen man so tut als hätte man einen normalen Beruf einen normalen Arbeitsvertrag unterschrieben.
Ich kann eigentlich nur stören ist die Siret Aktion sollten möglichst.
Nicht zu aufdringlich werden am Ende halten Sie ein ab davon weiterzumachen und sich mit diesem Ding auch abzugeben zufrieden zu geben.
Und sehr verständlich weiß ich dass es.
Möglicherweise wie so eine Art jammern auf extrem hohen Niveau ist weil immerhin ja ich könnte auch.
In einem Supermarkt an der Kasse arbeiten müssen den ganzen Tag oder bei Amazon Pakete verpacken oder,
in einer Reinigungsfirma überhaupt erst arbeiten können wenn alle anderen.
In den regulären Arbeitszeiten zu ende gearbeitet haben und die regulären Arbeiterinnen und Arbeiter nach Hause gefahren sind damit man das Gebäude reinigen kann indem diese reguläre Arbeit dann stattfindet.
Und auch nicht besser bezahlt vermutlich sogar schlechter dann mitten in der Nacht eben gebäudereinigung.
Gewährleistet zu das reguläre Arbeit ungehindert von dem ganzen Schmutz der an fällt weiter funktionieren kann.
Klar weiß ich dass meine Arbeit dann dadurch weil weil ich Freude daran habe vielleicht.
Auch ein Privileg ist oder nicht nur vielleicht sondern ganz sicher zum anderen ist es aber schon auch etwas was ich.
Muss eben mehr ist als nur.
Etwas was der Rechtfertigung Bedarf dass man Freude daran hat.
Vielleicht kann man sogar annehmen wissenschaftliche Arbeit hat irgendeinen gesellschaftlichen Wert das ist etwas wofür auch Gesellschaft.
Z.b. ehemals politisch verfasste Gesellschaft sich einsetzen können sollte.
Dass man damit jetzt nicht reich wird.
Mehr verdient am Ende gar als Witten ein sogenannter normaler Arbeiter oder eine sogenannte normale Arbeiterin das finde ich gar nicht unproblematisch aber dass man davon mit Perspektive leben können uns heute.
Das halte ich dann doch für eine vertretbare Forderung aber eine die im Arbeitsalltag letztlich ausgeblendet werden müsste.
Und das ist der Fall ist also dass man das wirklich ausblendet und vermutlich sogar muss.
Das ist mir heute an der Krankschreibung aufgefallen die sowieso ein ganz verrücktes Element einfach.
Das schon die ketzerische Behauptung aufgestellt das ist ein ganz normaler Beruf ganz normale Arbeit.
Bei der ich am Ende ganz normale Erwartungen an Arbeitsverhältnisse haben könnte.
Ich möchte momentan nicht tauschen aber wenn ich müsste könnte ich das auch aber.
Sind das die Überlegungen die dann solche ketzerischen Fragen diskreditieren.
Das ist ein Grund dass man sich über solche Irritation durch Krankschreibung.
Nicht raus bringen lassen sollte sind sie sind es nicht muss man sie wirklich abweisen solche Gedanken.
Wieso Ideologiekritik der Krankschreibung.
Manchmal braucht es gar nicht dann die ganz große Analyse manchmal reicht schon ein lebenspraktischer Besuch beim Arzt.
Oma auf den Splitter nackten Kaiser des Wissenschaftsbetrieb zu zeigen.
Und ich mag meine Arbeit sehr sogar aber.
Möglicherweise sogar gerade dem Erkenntnisinteresse Schulden.
Sich solchen Fragen zu stellen um besonders der Frage warum solche Fragen eigentlich die ganze Zeit.
Zu unbeobachtet bleiben so unerwähnt.
Warum ist eine so seltenen Krankschreibung überhaupt bedarf um sich sowas zu stellen.
Ich möchte mal eigentlich wissen wie viele Leute sich so von.
Kollegin und Kollegen und Freunden und Bekannten die man so hat die in ähnlichen Arbeitssituationen sind auch an der Universität arbeiten Promovenden oder.
Ein Postdoc Stellen wie viele sich davon eigentlich schon mal krankschreiben haben lassen.
Und wie viele einfach dann sagen sie machen Homeoffice und außerdem auch diese Situation ich.
Kann ich zwei krankschreiben lassen aber die arbeit ist ja deswegen nicht eine die weiterläuft sondern.
Sie fällt daneben 234 Tage später an.
Ich habe immer noch nur meine befristete Stelle das heißt jeden Tag an dem ich krankgeschrieben bin verliere ich einen Tag,
der sowieso schon knapp bemessen den Stelle für das Projekt dass dadurch nicht kleiner wird sondern nur.
In kürzerer Zeit verdichteter bearbeitet werden muss oder eben am Wochenende im Urlaub immerhin man kann jetzt am Strand.
Sende das Schreiben das ist ja auch schon mal was.
Das sind eigentlich wirklich verrückte Sachen sind verrückte Umstände das ist letztlich schon.
Wenn du keine ganz unproblematisch Situation sozial privat arbeitsrechtlich.
Wissenschaftsethik politisch und sogar erkenntnistheoretisch.
Weil kann wirklich glauben dass solche Arbeitssituationen das Erkenntnisinteresse völlig unbeschadet zurücklässt.
Ich weiß es nicht ich habe keine Ahnung ich weiß aber wie mich heute diese Frage wirklich.
Überrascht hat.
Keine Ahnung was ich damit jetzt mach morgen vermutlich einfach weiter arbeiten.
Beschreibung hin oder her was solls.
Heute Abend vielleicht noch nur mal ein bisschen was lesen.
In diesem Sinne dann bis morgen.

One thought on “Podlog #122 2017-05-02”

  1. Lieber Moritz! Du redest, denkst wie ein Beamter und typisch deutsch! Du hast diese Arbeit gewählt und vergleichst dich mit einer Putzfrau, einem Putzmann …………? Ist euch Deutschen das Beamtentum in den Hintern gesteckt worden. Das ist wie bei den Künstlern, die ein zwei Arbeiten gemacht haben und dann meinen die Öffentlichkeit sollte sie fördern – ja, DU! willst doch diese Arbeit machen, warum gibst Du die Verantwortung dann an wem immer auch ab? Es scheint eine besondere Koketterie zu sein, Schreiben, Denken mit anderen fremdbestimmten Arbeit zu vergleichen…. deren Qualität ist deren Freiheit, …….darüber viel zu reden, sie dann in warmen Tüchern serviert zu bekommen, das wär doch wunderbar?……….Aber ich spreche hier gegen Wände – kaum macht in Deutscland jemand etwas, ist das Kollektiv für ihn zuständig – der Fluch des Sozialstaates der sich in alle Gehirne frisst und freies Denken unmöglich macht, Grüße aus dem wilden Kurdistan. Günter

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