Podlog #059 2017-02-28

28. Februar 2017, die 59. Folge. Ich denke heute über Namen als Hyperlinks zwischen Texten nach; stelle mir die Frage nach den Möglichkeiten Podlogfolgen untereinander zu verlinken; verfolge die These, dass Bücherschreiben wie Brustschwimmen nur ein halbherziger Abschied vom Land (academia) ist, nicht weiter; lese den Eintrag vom Sonntag den 25. September aus Miamification weiter und mache mir im Anschluss daran einige Gedanken zu com-putare als Konstellatorik, Sinnüberschuss, Kants Ding-an-sich-2.0.

Die Aufnahme enthält heute das erste Mal ein Outtake… weil mein erster Aufnahmeversuch ein derartiger (Miss)erfolg war, dass ich ihn nicht einfach weglassen konnte…

2 thoughts on “Podlog #059 2017-02-28”

  1. Lieber Moritz!

    Wunderbar !

    Mit dem Lachen hast Du ja den Abgrund,
    der sich angesichts von Bigdata auftut vor Dir –
    jener Abgrund, der sich dem auftut, der sich tätig dem computing stellt,
    der mit den technischen Möglichkeiten umgeht
    sich hineinstellt und sich dem aussetzt!

    Ich nerve jetzt mit dem Hinweis, aber mir scheint es wichtig:
    Alles was Du und Armen Avanessian über den
    „Sonntag, 25. September“ abgehandelt habt
    hat Heidegger in der Unterscheidung von
    Dasein und Vorhandensein gefasst.

    Seinsvergessenheit, so nennt er es, ist die Verwechslung
    von Dasein und Vorhandensein ( = die lexikalische Aufzählung des Vorhandenen die heute zu Bigdata wurde).

    Dasein ist, wenn Du dich in die digitale Welt hineinstellst, was Du ja tust und mit dem „Überschuss“ versuchst umzugehen.

    Der Begriff des Überschusses selbst kommt aus der Sicht des Vorhandenseins, das sich gscheid außerhalb stellt und vermeint eine Übersicht gewonnen zu haben, aber letztlich dann doch nur von Abgründen, Gefahren, nicht bewältigbaren Herausforderungen der Zukunft usw. sprechen kann.

    Dialekisch:

    Nach Hegel ist das Negierte das jeweils negierte, das A. Avanessian
    das Sinnliche ( das Poetische) nennt, das im sagen von „Ich“ oder „Jetzt“ verloren geht.

    Die Kontextualisierung, Funktionalisierung, Zuweisung der Daten fasst das jeweils negierte nicht, das sich erst durch die Negation der Negation, freisetzen lässt .

    Bigdata verführt zur Illusion, als wäre in ihr das Negierte eingeschlossen und es ließe sich strukturell herauslösen.

    Bigdata kontrastiert aber auch das nicht eingeschlossene so deutlich wie noch nie: Avanessian nennt es das Sinnliche, das Poetische.

    Ich meine es Dasein zu nennen ist sinnvoller.

    Grüße aus den Bergen, in denen
    das Echo deines Lachens freudig nachklingt

    Günter

  2. armen avanessian ist kein wissenschaftler, sondern künstler und guenter lierschof ist kein künstler, sondern wissenschaftler.
    Sprache, sträubt sich prinzipiell verstanden zu werden, sie ist vor lauter philosophischen unsinn verdreckt.
    solange ihr noch an unsterbliche seelen, geist, intelligenz, ich, oder selbst glaubt, kommen wir nicht weiter. Diese ewigen ontologischen fragen sind alle ewig, weil sie falsch gestellt sind!
    Das wird schon seit 150 jahren deutlich, wenn man es sehnen will/kann.
    Ich finde dein projekt super! Bewundere deine disziplin und hoffe du emanzipiert dich von deutschen Unis (geisteswissenschaften bzw. kulturwissenschaften), dem ort allem übels. ;) mach deine doktorarbeit schnell fertig (häng sie dir an die wand) und studier dann Informatik und arbeite an der Synthese ;)
    Alles Gute für Dich.

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